In Douglas Boatwrights Langzeitprojekt werden Bilder aus einem regelmäßig sich verändernden Archiv auf Standarddruckern mit Tintenpatronen in verschiedenen Erschöpfungszuständen ausgegeben. Die Drucke sind das Ergebnis von Geräteausfällen, ausgelöst durch unablässige Nutzung: den Druck von Portfolios, bürokratischem Papierkram für Einwanderungsbehörden etc. Boatwrights Projekt, das er als „Winterschlaf-Praxis“ bezeichnet, – eine Möglichkeit, künstlerische Arbeit zu generieren, während er mit freiberuflichen Tagesjobs beschäftigt ist –, visualisiert die Verringerung der für die (Re-)Produktion verfügbaren Ressourcen, bei der die getreue Darstellung eines Bildes durch die Unzulänglichkeit der Reproduktionsmechanismen unmöglich gemacht wird. Anhand der spezifischen Motive im Bildbestand des Archivs hinterfragt die Arbeit die Undurchdringlichkeit bestimmter hegemonialer Bilder – von monochromer Malerei der Moderne über neoklassizistische Skulptur in Konföderiertendenkmälern bis hin zu mediatisierten Bildern von Polizeigewalt - sowie suggestive Verbindungen, z.B. Darstellungen von Sonnenfinsternissen oder anderen Himmelserscheinungen.